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Augensteuerung

Eine Augensteuerung (Eyetracker) besteht -vereinfacht gesagt- aus einer Kamera, die die Bewegung der Augen filmt und einer Software, die die Kamerabilder interpretiert. Häufig wird dabei Infrarot-Technik eingesetzt.

Dieses sogenannte Eyetracking erfasst die Augenbewegung eines Users und übersetzt diese in eine Bewegung des Mauszeigers, so dass der Mauszeiger ohne Bedienung der normalen Computermaus beliebig über den Bildschirm bewegt werden kann. Ist die gewünschte Position erreicht, kann entweder über aktives Blinzeln oder über ein kurzes Verharren (Autoklick) der Mausklick ausgelöst werden.

In Verbindung mit einer Bildschirmtastatur oder Kommunikationssoftware kann der User somit allein über seine Augenbewegungen Texte schreiben und/oder Texte über die Computerlautsprecher aussprechen lassen. Dafür ist ein Sprachverständnis nicht zwingend notwendig: Die meisten Kommunikationssoftware verfügen über Symbol-Modi, bei denen nur ein auf dem Bildschirm eingeblendetes Bild ausgewählt werden muss und so der entsprechend hinterlegte Text ausgesprochen wird. Somit ist eine Kommunikation mit der Außenwelt möglich. Je nach eingesetzter Kommunikationssoftware kann darüberhinaus der PC gesteuert werden, also alles das gemacht werden, was auch über Standardtastatur und Standardmaus möglich wäre.

Einsatzmöglichkeiten einer Augensteuerung

Eine Augensteuerung kommt zum Beispiel dann zum Einsatz, wenn jemand aufgrund einer Behinderung nur noch seine Augen bewegen kann oder wenn eine andere Eingabeart nicht zuverlässig genug funktioniert.

Viele Krankheiten wie ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) verursachen eine fortschreitende Lähmung des Körpers. Die Augenmuskulatur ist häufig auch im fortgeschrittenen Stadium nicht von der Lähmung betroffen. So kann es sinnvoll sein, bereits im weniger fortgeschrittenen Stadium eine Augensteuerung einzusetzen, damit die Eingabetechnik nicht im fortgeschrittenen Stadium geändert werden muss.

Hintergrundinformationen zu Augensteuerungen

Augensteuerungssysteme gibt es sowohl als stationäre als auch als mobile Systeme. Jedoch sind sie mit Anschaffungskosten von vielen tausend Euro relativ teuer. Je nach Anwendungsfall werden die Kosten von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen.

In Deutschland sind etwa ein halbes Dutzend Augensteuerungen auf dem Markt. Da nicht jede Augensteuerung bei jedem Benutzer gleich gut funktioniert (insbesondere bei Spastiken und Brillenträgern), ist eine vorherige Erprobung empfehlenswert. Auch die Erprobung in Verbindung mit der gewünschten Kommunikationssoftware ist unbedingt zu empfehlen.

Kostenfreie Beratung zu Eye-Trackern

Bei Fragen zu Augensteuerungen wenden Sie sich einfach an einen Hilfsmittelnetzwerk-Berater in Ihrer Nähe. Benutzen Sie dazu bitte die Beratersuche nach Postleitzahl.

Kostenfreie Beratung und Erprobung von Eye-Trackern

Über das Hilfsmittelnetzwerk können Sie unverbindlich und kostenfrei Augensteuerungen und ganze Kommunikationssysteme ausprobieren. Je nach Wohnort ist es möglich, dass ein Berater zu Ihnen kommt, um mit Ihnen in gewohnter Umgebung auch bei eingeschränkter Mobilität eine Augensteuerung zu testen.

Dieser Beratungs- und Erprobungsservice ist kostenfrei und kann auch von Verwandten, Bekannten, Pflegern und Ärzten in Anspruch genommen werden.

Bitte senden Sie Ihr Anliegen einfach über das Formular auf folgender Seite:

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